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ENIE MARIE MEURER (4. Klasse): 


Eine andere Welt 


Hi, mein Name ist Lore, ich bin 11 Jahre alt und wohne mit meinen Eltern und meinen beiden Brüdern Max und Mo in Berlin. Heute war mein Geburtstag, der Tag, der alles verändern sollte. Ich hatte schon eine halbe Stunde wach gelegen als ich endlich aufstand, mich anzog und in das Wohnzimmer ging. Dort stand eine große Torte mit brennenden Kerzen, Luftballons und Girlanden waren aufgehängt und der Tisch war feierlich gedeckt. Später kamen noch Gäste, darunter auch Oma Frieda. Oma Frieda nannte man auch Frieda, die Verrückte, weil sie immer Geschichten erzählte und geheimnisvoll sagte: “Alles ist möglich“ wobei sie wild mit ihren Armen fuchtelte. Wirklich daran glauben tat niemand, spannend war es dennoch. Oma nahm mich am Arm, ging mit mir in den Flur und gab mir ein kleines Paket. Als ich das Päckchen öffnete und das Geschenk rausholte, sah ich, dass es ein Armreif war und Oma Frieda sagte: „Das ist ein besonderer Armreif“ und schaute dabei sehr geheimnisvoll. Der Armreif war wunderschön. Er war aus Silber, ihn zierten Smaragde, Saphire, Rubine und ein Diamant. Sie alle stellten ein Bild von einem Drachen dar. Ich machte mir den Armreif um, ging mit Oma Frieda wieder ins Wohnzimmer und wir feierten meinen Geburtstag noch lange bis in den Abend. Als die Gäste gegangen waren, ließ ich mich in mein Bett plumpsen, meine Augen waren bereits am zu fallen, als ich etwas am Arm spürte. Der Armreif, ich hatte vergessen ihn abzulegen. Ich versuchte ihn auszuziehen, doch es ging nicht. Ich sah auf den Diamanten. Vielleicht war er ja ein Knopf, der den Reif öffnete um ihn abnehmen zu können. Ich drückte darauf. Doch das hatte einen gegenteiligen Effekt. Alles kribbelte an mir und plötzlich merkte ich, dass ich mich auflöste. Ich schloss meine Augen vor Panik. Als ich sie wieder öffnete, sah ich etwas auf mich zurasen, es hatte einen gelben Punkt. Nein! Es war blau mit einem grünen Punkt. Nein! Es wechselte die Farbe und es kam näher. Nein! Ich kam darauf zu! BUMM! Ich klatschte auf das Blütenblatt einer riesigen Blume, die ihre Farbe wechselte. Und mit einem FLAB! schloss sie sich. Ich schrie: “HILFE, ich bin in einer Blume gefangen“ und dachte gleichzeitig - was für ein Unfug. Ich hörte Schritte, dann Stimmen. Eine Stimme sagte: „Also, auf mein Kommando. Ich zähle bis 3 und nach 3 öffnen wir die Blume und schnappen uns den Drachen. Du Sunny, schlägst ihn dann k.o. Verstanden?“ Mir blieb für eine Sekunde das Herz stehen. Die hielten mich für einen Drachen und wollten mich k.o. schlagen. „1, 2, 3“ hörte ich von draußen, dann ging die Blume auf. Ich kniff die Augen zu und hoffte, dass das k.o. schlagen schnell gehen würde. Innerlich zählte ich mit, doch nach ein paar Sekunden kam immer noch nichts. Ich spürte, dass alle Blicke auf mich gerichtet waren. Langsam öffnete ich meine Augen und schaute direkt in das Gesicht eines verdutzt dreinblickenden Jungen. „Von wegen, Drache, Thunder“, sagte der Kleine mit der Keule in der Hand, der vermutlich Sunny hieß. „Wo bin ich“ fragte ich. „Du bist in… Wieso fragst Du? Du kommst doch von hier!“ „Ääh, nein!“ antwortete ich. „Äh, doch“ sagte der, der vermutlich Sunny war und zeigte auf meinen Rücken. Als ich meinen Kopf drehte und versuchte zu erspähen was er meinte, fiel ich aus der Blume. FLÜGEL! Ich hatte Flügel! Kurz vor dem Boden fing der eine Junge mich auf. „Wer seid Ihr?“ fragte ich. „Wir sind Sunny und Thunder. „sagte er. „Was macht ihr hier und warum wolltet ihr mich k.o. schlagen? fragte ich die beiden. „Wir sind auf Drachenjagd, die Blumen sind unsere Fallen für sie. Wir Elfen ernähren uns hauptsächlich von Nektar und die Nektardrachen fressen ihn uns immer weg!“ „Aha“ sagte ich „und die Drachen fliegen in die Blumen und die schließen sich dann.“ „Genau“ antwortete Thunder. „Oh Sunny, wir müssen los. Warte hier Fremde, wir sind gleich wieder da!“ Weg waren sie. Ich träume das alles nur, dachte ich, als ich ein Grummeln hörte. Es kam aus einem Busch. Langsam ging ich auf den Busch zu. Was war nun das schon wieder? Als ich zaghaft die Blätter zur Seite schob, stockte mir der Atem. Da lag ein Drache, aber er sah gar nicht gefährlich aus. Er war mittelgroß, rot und ihn zierten orangene Flammen und Schnörkel auf seinen Drachenschuppen. Auf seinem Kopf war ein durchsichtiger Diamant, auf dem etwas war, was ich aber nicht erkennen konnte. Ich hatte den ersten Schreck überwunden, traute mich genauer hinzusehen und konnte erkennen, dass der Drache gefesselt war. Doch die Fesseln standen in Flammen, das schien der Drache selbst durch die Schnörkel auf seinen Schuppen zu machen. Als die Fesseln durchgebrannt waren, stand der Drache auf und war auf einmal weiß. Als ich gehen wollte um Thunder und Sunny zu holen, bemerkte mich der Drache. Er schoss nach oben und landete direkt vor mir. Aber anstatt mich zu verletzen oder gar zu töten, schaute er mich freundlich an und sprach zu mir. „Hab keine Angst, ich bin Raya, die Königin der Drachen und komme in Frieden“ Ich war total überrascht, so dass ich nur ein, hallo, aus mir rausbringen konnte. Der Drache sah mich an. “Verstehe, du weißt anscheinend nicht wovon ich spreche, oder? Ich nickte stumm.“ Okay dann fange ich von vorne an. Hallo, ich heiße Raya und bin die Königin der Drachen. Wie heißt du?“ „L ..L ..Lore“ antwortete ich total baff. Doch der Drache plapperte bereits weiter. „Ich besitze die Kraft der Elemente: Feuer, Wasser, Erde und Luft. Immer wenn ich eine dieser Kräfte anwende, schillere ich in der Farbe des angewandten Elementes. „Seid ihr Drachen eigentlich so böse wie alle sagen?“ fragte ich als ich meine Sprache wieder gefunden hatte. „Ja, alle sagen zwar das wir böse sind, aber in Wirklichkeit sind wir sehr freundlich und suchen nur nach Nahrung. Dabei müssen wir auch mal Äpfel klauen. Seitdem macht der König auf uns Jagd und nennt uns eine Bedrohung für das Königreich, weil wir angeblich großen Schaden anrichten. Nur, weil dabei ab und zu auch mal ein Baum umgefallen ist. Wir sind halt Schwergewichte.“ Ich war entsetzt, was ich von Raya erfuhr. „Wie kann ich Euch helfen?“ fragte ich. Raya antwortete:“ Wenn Du uns wirklich helfen möchtest, sprich mit dem König!“ Plötzlich hörten wir Stimmen, Thunder und Sunny. Die hatte ich total vergessen. Vielleicht konnten sie mich ja zum König bringen. Ich trat aus dem Versteck und schaffte es gerade noch rechtzeitig einige Zweige vor Raya zu schieben, als Sunnny schon vor mir stand. „Na, was hast du gemacht als wir unterwegs waren?“ fragte er erwartungsvoll. „Ach, nichts Besonderes, ich habe mir die schöne Landschaft angeschaut“ sagte ich. „Ich habe eine Frage. Kann ich euren König treffen?“ Thunder grinste und meinte, dass das kein Problem sei. Und zack, im nächsten Moment hatten mich Thunder und Sunny bereits untergehakt und wir flogen Richtung Schloss. Kurze Zeit später fand ich mich im Thronsaal des Königs wieder. Ohne Umschweife kam ich zum Punkt. „Eure Hoheit, ich möchte mit Ihnen über die Drachen sprechen. Die Drachen sind keine bösen Tiere, sondern nur auf der Suche nach Nahrung, die ihnen ausgeht. Deshalb müssen sie ab und zu auch mal etwas stibitzen. Ich habe selbst einen Drachen getroffen und er war total nett und hat mir alles erklärt“ Der König wurde vor Wut puterrot im Gesicht. „Was bildest Du Dir ein, du Göre! Du platzt hier einfach rein und meinst, mich zurechtweisen zu können. Du bist genauso schlimm wie Deine Großmutter!“ Mir fiel die Kinnlade herunter. Bevor ich überhaupt klar denken konnte, ergriffen mich schon zwei Wachen. „Deine Oma Frieda ist hier genauso reingeplatzt wie Du und verlangte die Drachen frei zu lassen, die ich gefangen hatte um ihnen ihre Zauberkräfte zu entziehen, damit ich meine Kräfte wieder bekommen kann. Denn ich bin der große Zauberer Barbarus“ sagte der König. „Deine Großmutter hatte es geschafft meine Zauberkraft in Dein Armband zu ziehen. In letzter Sekunde konnte ich noch eine Illusion erschaffen, die die Drachen zeigte, die alles zerstörten und ich konnte allen Elfen, die von meinen Zauberkräften wussten, das Gedächtnis löschen. Bei Deiner Großmutter ist es mir leider nicht gelungen, aber bei Deinen geflügelten Freunden draußen.“ In dem Moment wurde die Tür zum Thronsaal geöffnet und Thunder und Sunny gefesselt hereingeführt. Ich erschrak als ich das sah. „Die Beiden waren die besten Freunde Deiner Großmutter. Als ich es geschafft hatte, ihnen das Gedächtnis zu löschen, ernannte ich sie zu meinen Drachenfängern“ sagte Barbarus Der König wollte gerade weitersprechen als plötzlich das große Fenster des Thronsaals zerbrach und Raya hereinflog. Sie baute sich vor dem König auf und versperrte ihm so den Weg zu mir. „Lass das Mädchen in Ruhe“ schrie Raya Zauberer Barbarus an. „Sie muss weg“ sagte der König „sie kann mir meine ganze verbliebene Macht nehmen, wie einst ihre Großmutter“ Raya drehte sich zu mir um und schaute mich fragend an. Jetzt konnte ich erkennen was sich auf ihrem Diamanten auf dem Kopf befand. Es waren Vertiefungen in Form eines Drachens, welche perfekt zu dem Drachensymbol auf meinem Armreif passten. Plötzlich vibrierte der Armreif, in dem Moment wusste ich genau was ich zu tun hatte. Es war, als würde der Armreif durch mich sprechen. Ich ging wie von Geisterhand geführt zu Raya und drückte meinen Armreif direkt in die Vertiefung ihres Diamanten. Als Barbarus dies sah, schrie er laut auf: „NEIN!“ Im selben Augenblick war von dem König nur noch ein kleiner Aschehaufen übrig. Wie aus dem Nichts war da wieder der Farbstrudel, der mich zurück in mein Zimmer sog. Ich plumpste auf mein Bett. Ich war noch benommen von der Landung, als ich sah, dass jemand an meinem Bett stand. Es war Oma Frieda, die mich schmunzelnd ansah, sie setzte sich und fragte: „Na wie war es?“ Ich grinste. Es wurde eine sehr lange Nacht. Oma und ich unterhielten uns bis zum Morgengrauen. Ich reiste noch häufig zu Raya. Barbarus war besiegt, die Drachen waren endlich frei und auch den Elfen ging es ohne den König gut. Besser konnte es nicht mehr werden. Eure Lore