NELE OPPERMANN (13. Klasse)
Die Welt, die ich seh‘ und wahrnehm‘ jeden Tag, hat rein gar nichts zu tun mit dem, was man eigentlich so mag. Überall Hass, Macht und Krieg - gibt es jemanden, der so etwas wirklich liebt? Und dass die Umwelt gerade zerbricht, sag mir, siehst du das nicht? Seh‘ das wieder mal nur ich? Die Welt, die ich seh‘ hat so vieles zerstört und denen, denen es am schlechtesten geht, am wenigsten zugehört. Die Welt, die ich seh‘, ist von Menschen gemacht und trotzdem nicht für Menschen gemacht. Das, was ich seh‘ sind leere Gesichter und traurige Menschen, die sich mit Alkohol und Drogen vom Alltagsstress ablenken. Ich seh‘ ein Schulsystem, welches so lang‘ schon nicht mehr funktioniert und eine Jugend, die probiert und probiert und trotzdem nur verliert. Ich sehe Menschen im Krieg, die nichts mehr haben außer sich. Ich sehe Menschen, die genau diese Menschen hassen, doch warum genau eigentlich? Ich versteh‘ es nicht. Der Hass ist groß, die Liebe klein - sag mir, sehe ich das alles so ganz allein? Die Welt, die ich seh‘, besteht aus Geld und Arroganz. In dieser Welt kriegst du oftmals keine gerechte Chance, und das macht einem verdammt nochmal Angst. Und jetzt sagst du mir, ich sei nur ein Pessimist, und dass die Welt wohl doch ganz anders ist. Hier hat doch jeder genug zum Leben und jeder kann alles erreichen, wenn er es schafft, nur alles zu geben. Die Welt, die du siehst, die funktioniert, da in deiner Welt niemand jemals die Fassung verliert. Die Politik läuft in deiner Welt einwandfrei und auch der Klimawandel ist längst gestoppt und vorbei. Die Welt, die du siehst, strahlt vor Glück und gibt jedem das, was er verdient, zurück. In deiner Welt ist das größte Problem, deinen Lieblingsheld im TV sterben zu seh‘n. In deiner Welt existiert Gleichberechtigung schon seit ´ner langen Zeit und die Bevölkerung ist eine richtig friedliche und voll Liebe gefüllte Einheit. Krieg ist weit entfernt und du auch nicht in Gefahr. Deine Welt scheint so wunderbar. Du bist wohl ein Optimist, doch du bestehst darauf eins zu sein, ein Realist. Wir alle sehen die Welt aus anderen Augen, doch wie du sie siehst oder eben nicht siehst, ist für mich kaum zu glauben. Viele neue Welten kreierst du nur in deinem Kopf und glaubst daran, weil du vergessen willst, wie schlimm die Welt sein kann. Und ich merke, zwischen deiner und meiner Welt liegen Welten. Glaub mir: Ich wünschte eigentlich, dass deine neuen Welten auch in der Realität gelten.